Zukunft für Wohnhaus eingeleitet

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Schwadorf setzt weiteren Schritt zur Modernisierung 

Einst von der Gemeinde Wien in den Jahren 1952 bis 1953 erbaut und im Zuge der Wiederselbstständigkeit an die Gemeinde Schwadorf im Jahre 1954 übergeben, diente das Wohnhaus Brucker Straße 9 als erstes Gemeindewohnhaus vielen Familien als Wohn- und Heimstätte. Viele Geschichten trugen sich dort im und um das Wohnhaus ab, über die noch heute geschildert werden. 

Doch nicht nur die MieterInnen erfreuten sich über das zu den damaligen Verhältnissen moderne Wohnhaus, sondern auch die Nachbarschaft konnte ihren Vorteil daraus nutzen, war doch in dem Wohnhaus ein sogenanntes „Tröpferlbad“ installiert. Dieses ermöglichte auch hausfremden Personen einmal die Woche, sich mit warmen Wasser zu duschen. 

„Gerade die Historie dieses Wohnhauses hat mich lange dazu angehalten, das Haus in ihrer Substanz zu erhalten. Doch die sehr weit fortgeschrittenen Baumängel und die Tatsache, dass die Wohnsituationen nicht mehr zeitgemäß sind und auch nicht zufriedenstellend hergestellt werden können, haben auch mich davon überzeugt, dieses Wohnhaus für andere, auch in der Gemeinde nutzvolle Zwecke, zu ersetzen,“ zieht Bgm. Jürgen Maschl Resümee über die Zukunftsgedanken dieses Wohnhauses. 

Tatsächlich hat sich die Marktgemeinde Schwadorf die Entscheidung nicht einfach gemacht. Um über die augenscheinlich erkennbaren Schäden und Mängel ein seriöses Bild zu erhalten, wurden bereits im Frühjahr 2022 zwei Gutachten beauftragt. Einerseits wurde die Substanz und die zur Herstellung notwendigen Arbeiten in einem bautechnischen Gutachten zusammengefasst, und in einem anderen Befund die gesamte Haustechnik bewertet. 

„Das Ergebnis daraus war, dass die Sanierung und Herstellung halbwegs zeitgemäßer Wohnzustände mehr als 2 Millionen Euro ausmachen würde. Ein Betrag, den die Gemeinde einerseits nicht aufwenden könnte und andererseits nach Durchführung der entsprechenden Sanierung unverhältnismäßig hohe Mietbedingungen entstehen würden,“ setzt Bgm. Jürgen Maschl fort. 

Auch die Tatsache, dass die derzeit noch im Wohnhaus eingemieteten Parteien auch bei einer Sanierung temporär ausziehen müssten, führte zur endgültigen Entscheidung der Marktgemeinde Schwadorf, das Wohnhaus abreißen zu lassen und an Stelle dessen die Wohnform „Begleitetes Wohnen“ oder „Barrierefreies Wohnen“ entstehen zu lassen. 

„Wir wollen diesen Standort für unsere ältere Generation oder für Menschen mit Beeinträchtigungen ideal nutzen und ein komfortables und leistbares Angebot in unserer Gemeinde schaffen,“ sieht der Ortschef eine ideale Nachnutzung dieses Objektes.

Im Zuge einer Mieterversammlung wurde den aktuellen MieterInnen (6 von 16 Wohnungen sind noch bewohnt) die Gutachten präsentiert und die Sinnhaftig- und Wirtschaftlichkeit einer möglichen Sanierung erörtert. Das Verständnis, in das derzeitige Wohnhaus nichts mehr zu investieren, war bei allen MieterInnen vorhanden. 

Aufgrund der vorliegenden Gutachten, der Mieterversammlung und der endgültigen Empfehlung des Bauausschusses hat die Marktgemeinde Schwadorf ein öffentliches Bieterverfahren für die zukünftige Gestaltung des Objektes „Brucker Straße 9“ ausgeschrieben, welches auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht ist. Ziel dieses Verfahrens ist es, in einem transparenten und öffentlichen Verfahren den Bestbieter für die Umsetzung der geplanten Wohnformen zu erhalten. 

Seitens der Marktgemeinde Schwadorf wurde allen betroffenen Parteien zugesichert, bei der Suche nach einer Wohnstätte bzw. bei der Übersiedlung zu helfen und entsprechende Angebote zu unterbreiten. 

Ein Mann, der auf der Treppe steht